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Abgeschlossene Projekte > Kultur macht stark-Projekte > Porta Colorata







Ein innovatives Kulturprojekt

für bildungsferne Kinder im Grundschulalter


In einer Stadt, dessen Wahrzeichen die Porta Nigra ist, haben Tore eine ganz besondere Bedeutung und Symbolkraft: Ort der Willkommensheissung (aber auch des Abgrenzens) in die eine Richtung, Öffnung zur „weiten Welt“ in die andere Richtung.
Ziel dieses kooperativen Bildungsprojektes war es, eine kreative, positive Beziehung zwischen der Porta Nigra, dem bekannten Wahrzeichen im Zentrum der Stadt Trier mit drei „sozialräumlich stigmatisierten“ Stadtteile zu schaffen, indem Kinder unter professioneller Anleitung für ihren jeweiligen Stadtteil und gemeinsam für die Stadtmitte ein originelles, kreatives Tor entwerfen und erstellen … und damit ihr jeweiliges, weitgehend unbeachtetes Wohngebiet „ins Zentrum bringen“.


Übergreifendes Ziel war es, die Kinder und Jugendlichen zu einer gemeinsamen/solidarischen Aktion anzuregen, ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre eigene Kreativität zu erfahren, sie dadurch zu ermutigen, Bildungsangebote wahr- und anzunehmen und sich kreativen Möglichkeiten/ Herausforderungen zu stellen.
Darüber hinaus ging es darum, die mit Negativ-Image versehenen Stadtteile aufzuwerten, soziale Grenzen, aber auch die Hemmung, sich aus dem Stadtteil zu wagen abzubauen, um die Zugangsmöglichkeiten zur Bildung zu erleichtern und zu erweitern.
Vor allem sollen die TN auch diese Dualität (individuell und kollektiv hinterlassene Spur) sowie die (Aus-)Wirkungen ihres Engagements (ihres Einflusspotentials) nicht nur auf sie und ihr eigenes Leben, sondern auch auf den Stadtteil und die Stadt klar erfahren können.

Die konkrete Umsetzung :

Im ersten Jahr wurden parallel an den drei Trierer Standorte (Trier-Nord, Trier-West, Am Weidengraben) diese Porte Colorate in regelmäßig angebotenen Workshops entworfen. In den beiden Folgejahren wurden dann die ausgewählten Tore in dem gewünschten Material (z.B. Holz, Stein, Metall, Ton) öffentlichkeitswirksam erstellt.

Die Eckdaten des Projektes:

Zielgruppe:

Bildungsferne Kinder im Grundschulalter aus drei Stadtteilen mit besonderem Förderbedarf

Kooperationspartner von transcultur:
Grundschule Ambrosius, Quartiersmanagement Trier-Nord, Treffpunkt am Weidengraben, Jugendzentrum auf der Höhe, Spiel und Lernstube Walburga-Marx-Haus, Grundschule Reichertsberg, Tuchfabrik.

Laufzeit:
Februar 2014 bis Februar 2017


Hauptverantwortliches KünstlerInnenteam für die Workshops an den drei Standorten:
Gabi Bruckmann, Ina Seelig, Laura Klötzer, Heike Löwentraut und Jean-Martin Solt.

Die Hauptergebnisse (s. hierzu die Bildgalerie)
Porta Colorata am Standort „Weidengraben":
Die Porta Colorata am Weidengraben besteht aus 4 mit Mosaik-Arbeiten sehr gekonnt verzierten Säulen. Das Gesamtwerk befindet sich auf einem kleinen grünen Hügel (vor dem Studierenden-Wohnheim) genau gegenüber der Einfahrt „Am Weidengraben". Sie besteht aus einer Dreier-Gruppe mit Elementen in unterschiedlicher Höhe und einer Einzelsäule, die von der Straße sehr gut sichtbar ist.
Diese von den Kindern mit Mosaik verzierten Säulen stellen den Grundstein dar für eine geplante übergreifende Gestaltungsarbeit, die den gesamten Hügel (insbesondere auch die Bäume mit Elementen der Natur-Kunst) einbeziehen soll.
Diese ergänzende Gestaltungsarbeit wird im Rahmen weiterer Kulturaktionen bzw. eines der weiterführenden Projekte der nachfolgenden Förderperiode des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" umgesetzt.

Porta Colorata am Standort „Trier-West":
Die Porta Colorata in Trier-West existiert aktuell nur in seinen Einzel-Elementen, … aber in ganz besonderen Elementen, nämlich in Form von besonders kreativen, farbenfrohen Zementplatten mit Tier-, Pflanzen- und sonstigen Motiven, die zusammengefügt einen sehr lebendigen, bunten Torbogen ergeben.
Diese Platten sind die jeweils auf stabil und dauerhaft angelegten Abgüsse der Original-Werke, die ursprünglich von den Kindern in Ton modelliert wurden: die Werke der Kinder aus Ton wurden mit Gips abgegossen, danach die dadurch entstandenen Gipsformen mit Zementmörtel ausgefüllt und die dadurch entstandenen Platten angemalt und schließlich wetterbeständig versiegelt.
Und was passiert nun mit diesem einzigartigen Torbogen in Einzelteilen? Ganz einfach: er soll integriert werden in eine Außenwand des neuen Gebäudes, das im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt" für die Spiel- und Lernstube entstehen wird!  
Porta Colorata am Standort „Trier-Nord":
In Trier-Nord hat sich die Gruppe der Kinder und der KünstlerInnen weder für Metall und Mosaik, noch für Ton und Zementplatten, sondern für eine Porta Colorata aus Holz entschieden.
Dieses Tor wurde zuerst mit Bambusstäben als Modell erarbeitet, mit dem Plan, dass dieses Modell dann „in ganz groß" aufgestellt werden kann! Wir hatten allerdings alle die Hürden der Sicherheitsvorschriften und sonstigen Auflagen für die Errichtung eines solchen Tores auf öffentlichem Gelände unterschätzt… und mussten nach längerem Kampf einsehen, dass eine entsprechende Genehmigung nicht nur schwierig, sondern auf keinen Fall mehr im Rahmen der Projektlaufzeit zu erhalten sein wird!
Der Kompromiss war dann die Erarbeitung eines „mobilen Tores in Zwischengröße": Ein buntes Tor, dessen Grundgerüst in Form eines Baukasten-Systems zu besonderen Anlässen relativ schnell aufgebaut werden kann und anschließend mit Kinderfiguren aus Holz bzw. verschiedenen phantasievoll gestalteten Elementen verziert werden kann. Diese Elemente sind z.B. bunt geflochtene Seile, Kombinationen von in Rahmen oder kreative Bambus-Strukturen gespannte, gewickelte, geknotete Seile mit zusätzlichen Elementen oder sonstige von den Kindern gestaltete Werke.
Der nächste „Einsatz" nach der Ausstellung hier wird z.B. im Nells-Park beim Familienfest sein. Weitere Gelegenheiten werden sich bieten…
… und wer weiß. Da soll doch in Trier-Nord der ganze Vorplatz vor Grundschule und Stadtteilzentrum/Bürgerhaus neu gestaltet werden! Vielleicht leistet dieses Modell doch noch Inspiration für was Großes, Dauerhaftes draußen?

Formaler Rahmen:

Gefördert wurde das Projekt durch das Programm „Künste öffnen Welten“ der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.


 
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